Kennst du jemanden, der sich jeden Tag für die Menschenrechte einsetzt? Sollte er/sie oder diese Organisation für diese mutige Entscheidung ausgezeichnet werden? Dann nominiere ihn/sie (oder auch dich selbst!) für den Operation Daywork Menschenrechtspreis 2023/2024!!!
Welches ist unser Ziel?
Es werden Einzelne, Organisationen, Bewegungen oder informelle Gruppen geehrt, die sich durch ihr zivilgesellschaftliches Engagement und ihren Einsatz für dieVerteidigung der universellen Menschenrechte auszeichnen. Mit der Verleihung des Preises möchte Operation Daywork EO dieses mutige Engagement, das oft mit einem hohen Risiko verbunden ist, würdigen.
Der Preis würdigt nicht nur individuelles oder organisatorisches Engagement, sondern schärft auch das Bewusstsein in der Zivilgesellschaft. Das Ziel ist es, das Bewusstsein für Menschenrechtsverteidiger zu schärfen und andere zu ermutigen, sich in diesem Bereich zu engagieren.
Der Preis ist offen für Einzelpersonen, Organisationen, Vereine, informelle Gruppen, Komitees, Gewerkschaften, Stiftungen und Genossenschaften, die nicht gewinnorientiert sind.
Die Nominierungen müssen bis spätestens 08. Mai 2023, Mitternacht, bei OD eingereicht werden (info@operationdaywork.org).
Die 3 Finalisten werden eingeladen, bei der OD-Generalversammlung vom 19. Mai 2023 ihre/n Kandidatin/en vorzustellen. Die OberschülerInnen werden an diesem Tag den/die GewinnerIn des Menschenrechtspreises wählen.
Was haben wir bis jetzt geleistet?
Seit 2007 unterstützt Operation Daywork EO jährlich ein während der Vollversammlung gewähltes Projekt der Entwicklungszusammenarbeit. Seit 2015 hat der Vorstand von Operation Daywork EO beschlossen, anstelle der Unterstützung eines Projektes einen Menschenrechtspreis zu vergeben, der wie immer aus dem Erlös des Aktionstages besteht. Der Anstoß zu dieser Änderung rührt von der Schwierigkeit für OD her, eine gründliche Beziehung zu dem lokalen Projektpartner aufzubauen.
Durch den Menschenrechtspreis steht Operation Daywork EO in direktem Kontakt mit der Partnerorganisation, die den Preis erhält, so dass sich ein solidarisches und vertrauensvolles Verhältnis entwickeln kann.
Der Menschenrechtspreis wird auch die Sensibilisierungsaktivitäten von OD erleichtern, da die Aufmerksamkeit auf verschiedene Themen gelenkt wird. Die Menschenrechtsverteidiger bekommen eine Stimme, die andere ermutigt, dasselbe zu tun.
Die Auswahl des Menschenrechtspreisträgers sowie die Sensibilisierungskampagne bleiben unverändert. OD veröffentlicht jährlich einen Aufruf zur Nominierung, zu dem insbesondere Organisationen und Privatpersonen eingeladen sind, die einen Kandidaten für den Preis nominieren möchten. Vor der OD Generalversammlung wird eine Vorauswahl durchgeführt und 3 Finalisten für den Preis werden zur Generalversammlung eingeladen. Die Finalisten kündigen an, welche konkreten Aktivitäten und Projekte sie mit dem Preisgeld realisieren werden. Der Gewinner wird für die folgende Sensibilisierungskampagne nach Südtirol kommen und an der Ausarbeitung von Bildungsmaterialien mitwirken.
Durch den Menschenrechtspreis erhoffen wir uns eine größere Beteiligung von Schülerinnen und Schülern am Aktionstag, da sie motiviert werden, Menschen, die im Bereich der Menschenrechte aktiv sind, direkt zu unterstützen.
Hast du Lust mehr darüber zu erfahren? Schnuppere in unser Themenheft–> Ecuador 2022/2023
Ist es möglich, ein Land aus der Armut zu befreien und es zu einem Beispiel für eine nachhaltige Entwicklung zu machen?
Die Antwort lautet COPROPAP, Cooperativa de Producción de panela El Paraiso, aus Ecuador. Es handelt sich um eine Genossenschaft, die im fairen Handel involviert ist.
Die Campesinos haben alles investiert, was sie haben: ihre Arbeit, ihre Ersparnisse und ihren Mut. Es erfordert nämlich Mut, die Verteidigung einer nachhaltigen Wirtschaft über die Angst zu stellen und sich dem umweltzerstörenden Minenabbau zu widersetzen. Es erfordert Mut, auf Einschüchterungen zu reagieren, indem man seine Rechte freidlich und mit rechtlichen Mitteln durchsetzt, selbst wenn man dabei sein Leben riskiert.
Im UNESCO-Biosphärenreservat des Chocó Andino ist der biologische Anbau von Zuckerrohr die nachhaltigste Alternative zum Bergbau, der ein ganzes Ökosystem zu zerstören droht. Das Reservat liegt zwischen 360 m und 4.480 m Meerehöhe und umfasst 286.000 Hektar, ein Drittel der Provinz Pichincha, zu der die Gemeinde Pacto (Sitz der Genossenschaft) gehört. Der Nebelwald, der dieses Gebiet bedeckt, beherbergt über 350 Vogelarten, Hunderte von Orchideen und vielzählige Säugetierarten, darunter den Brillenbär.
Nach zwanzig Jahren harter Arbeit, um sich aus der Armut zu befreien und gegen die Isolation und das Fehlen einer nationalen Entwicklungspolitik zu kämpfen, ist COPROPAP zu einer Genossenschaft mit 49 Mitgliedern angewachsen, die mehr als 200 Familien in den ländlichen Gemeinden von Pacto wirtschaftlich unterstützt.
Doch die Aussichten auf ein nachhaltiges Leben und eine nachhaltige Entwicklung in diesem Gebiet sind bedroht. Das Ministerium für nicht erneuerbare natürliche Ressourcen hat 15 Minenkonzessionen innerhalb des Biosphärenreservats genehmigt, die illegal betrieben werden, da sie keine Umweltlizenz besitzen; von diesen Konzessionen haben vor allem zwei, Urcutambo und Ingapi, die größten negativen Auswirkungen.
Die Minenkonzessionen erstrecken sich über mehr als 4.600 Hektar und werden sich direkt auf die Gemeinden Pacto und Gualea auswirken. Neben den sozialen Auswirkungen und der damit verbundenen Abwanderung würde das Wassersystem des Chirapi-Flusses, zu dem die Flüsse Pishashi, Chulupe und Peripe sowie zwanzig Schluchten und Rinnen gehören, im Falle eines Abbaus irreparabel geschädigt werden. Die Bauern von Copropap wehren sich gemeinsam mit einer regionalen Front von Verbänden, die von der Gemeinde Pacto koordiniert wird, unter Berufung auf ihre verfassungsmäßigen Rechte dagegen.
Der Staat lässt weiterhin Minenkonzessionen zu, obwohl dies in der ecuadorianischen Staatsverfassung verboten ist. Die Anti-Minen-Front (Frente Antiminero), die von der Gemeinderegierung von Pacto unterstützt wird, hat eine Straßensperre errichtet, die von den Bauern und Bäuerinnen von COPROPAP organisiert wurde, um zu verhindern, dass Minenmaterial (hauptsächlich Gold) illegal aus dem Gebiet abtransportiert wird. Diese von einfachen Frauen und Männern organisierte Widerstandsgruppe ist ein außergewöhnliches Beispiel und Zeugnis des gewaltlosen Widerstands gegen die Interessen der internationalen Konzerne. Ebenso will sie die Menschenrechte der Bewohner des Naturschutzgebiets verteidigen: zum Beispiel das Recht auf Wasser, das nicht mehr gewährleistet werden könnte, wenn der Bodenschatzabbbau weiter ausgebaut werden würde, aber auch das Recht, in einer gesunden und unbelasteten Umwelt zu leben, und natürlich auch die Rechte der Arbeiter*innen, wie das Recht auf einen gerechten Lohn (Hauptziel der Genossenschaft).
All diese Themen haben auch einen tiefen Bezug zu unserem Südtiroler Gebiet und deshalb werden wir sie im Rahmen des Projekts, das wir für das kommende Schuljahr planen, gerne vertiefen. Darüber hinaus werden wir die Möglichkeit haben, direkt mit Fondazione Altromercato und Rete d’impresa delle Botteghe del Mondo dell’Alto Adige/Netzwerk der Südtiroler Weltläden zusammenzuarbeiten, die in Trentino-Südtirol präsent und aktiv sind und bereits Partner von COPROPAP sind.
Ziele von COPROPAP:
Das Gesamtziel besteht darin, die sozioökonomischen Bedingungen der kleinen Produktionsmitglieder von COPROPAP und ihrer Familien zu verbessern und die Vorteile auf neue Mitglieder zu erweitern, um den sich abzeichnenden Minenvorhaben in der Region entgegenzuwirken und eine nachhaltige wirtschaftliche Alternative für die 21.000 Einwohner im Gebiet von Pacto zu schaffen. Die unmittelbar Begünstigten sind mehr als 200 Familien von Kleinerzeugern und Landarbeitern, die der Genossenschaft COPROPAP angeschlossen sind; hinzu kommt eine lokale Bevölkerung von mehr als 21.000 Einwohnern, die ihr Grundrecht auf den Genuss von elementaren Gütern wie reinem Wasser und einer sauberen Umwelt gefährdet sehen.
Spezifische Ziele:
Mehr dazu: https://fondazionealtromercato.it/progetti/il-grande-sogno/