Der Menschenrechtspreisträger 2025-2026 ist SAMANA, eine Jugendorganisation aus Nepal, die sich besonders für die Stärkung der Kinder- und Jugendrechte in ihrer Region engagiert.
In Nepal ist es immer noch gang und gebe, dass Kinder arbeiten müssen, früh von der Schule abgehen oder verheiratet werden. Offiziell liegt das heiratsfähige alter dort für Mädchen als auch für Jungen bei 20 Jahren. Aus traditionellen Gründen und oder aus finanzieller Perspektivlosigkeit werden jedoch vor allem Mädchen schon vor ihrem 15. Geburtstag verheiratet oder anderen Jungen zur Heirat versprochen.
Diese Zwangsehen können zu frühen Schwangerschaften führen, die schwere gesundheitliche Folgen sowohl für die Mutter als auch für die Neugeborenen mit sich ziehen können.Um der Lösung dieser Probleme einen Schritt näher zu kommen, setzt sich SAMANA, bestehend aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen, für die Stärkung von Kinderechte in Nepal ein.
Sie wollen Aufklärung schaffen und schädliche Traditionen aufbrechen. Außerdem wollen sie dafür sorgen, dass Gendergerechtigkeit gefördert wird und dass die Stimmen junger Menschen- und marginalisierter Communitys bei Entscheidungen der Gemeinde gehört und respektiert werden.
Des weiteren setzt sich SAMANA dafür ein, die umliegenden Gemeinden offiziell als „Kinderehe freie Zonen“ zu erklären. In diesem Zusammenhang versuchen sie auch aktiv die Regierung dabei zu unterstützen, Ehen von Minderjährigen bis 2030 abzuschaffen. Das Ziel ist auf lokaler Ebene sichere, inklusive und gleichberechtigte Gemeinschaften zu gründen, die sich für die Rechte von Kindern und Gleichstellung der Geschlechter einsetzen.
Die meisten Mitglieder SAMANAs haben auch vor der offiziellen Gründung schon in örtlichen Jugendclubs gearbeitet und waren ehrenamtlich aktiv. 2025 haben sie sich zusammengeschlossen und momentan umfasst die Gruppe um die sechzehn Mitglieder, die im Alter zwischen 14 und 16 Jahren alt sind. Ihre Hoffnung ist ein Vorbild für andere Jugendorganisationen zu sein, an dessen Werte sie sich orientieren können.
Die Aktivitäten sind angelehnt an den Aufgaben der NGO Loo Niva Concern Group: das Recht auf Bildung und den Schutz für marginalisierte Kinder zu stärken, darunter Mädchen, Dalits (historisch marginalisierte Gemeinschaften, die mit Kastendiskriminierung konfrontiert sind), Kinder mit Beeinträchtigung und anderweitig gefährdete Kinder.
Außerdem soll die Zusammenarbeit zwischen Nepal und Italien die Stärkung Jugendlicher in beiden Ländern bewirken, indem Umwelt- und Menschenrechts- Themen behandelt werden, internationale Solidarität gestärkt wird und junge Menschen dazu bewegt werden sollen an globalen Diskussionen teilzunehmen, unter anderem an dem „World Congress on Child Justice“.
Es werden Einzelne, Organisationen, Bewegungen oder informelle Gruppen geehrt, die sich durch ihr zivilgesellschaftliches Engagement und ihren Einsatz für die Verteidigung der Menschenrechte auszeichnen. Mit der Verleihung des Preises möchte Operation Daywork dieses mutige Engagement, das oft mit einem hohen Risiko verbunden ist, würdigen.
Der Preis würdigt nicht nur individuelles oder organisatorisches Engagement, sondern schärft auch das Bewusstsein in der Zivilgesellschaft. Das Ziel ist es, das Bewusstsein für Menschenrechtsverteidiger zu wecken und andere zu ermutigen, sich in diesem Bereich zu engagieren.
Der Preis ist offen für Einzelpersonen, Organisationen, Vereine, informelle Gruppen, Komitees, Gewerkschaften, Stiftungen und Genossenschaften, die nicht gewinnorientiert sind.
3 Finalisten werden eingeladen, bei der OD-Versammlung ihre/n Kandidatin/en vorzustellen. Die OberschülerInnen werden an diesem Tag den/die GewinnerIn des Menschenrechtspreises wählen.
Seit 2007 unterstützt Operation Daywork jährlich ein während der Vollversammlung gewähltes Projekt der Entwicklungszusammenarbeit. Seit 2015 hat der Vorstand von Operation Daywork beschlossen, anstelle der Unterstützung eines Projektes einen Menschenrechtspreis zu vergeben, der wie immer aus dem Erlös des Aktionstages besteht.
Durch den Menschenrechtspreis steht Operation Daywork in direktem Kontakt mit der Partnerorganisation, die den Preis erhält, sodass sich ein solidarisches und vertrauensvolles Verhältnis entwickeln kann.
Der Menschenrechtspreis wird auch die Sensibilisierungsaktivitäten von OD erleichtern, da die Aufmerksamkeit auf verschiedene Themen gelenkt wird. Die Menschenrechtsverteidiger bekommen eine Stimme, die andere ermutigt, dasselbe zu tun.
Die Auswahl des Menschenrechtspreisträgers sowie die Sensibilisierungskampagne bleiben unverändert. OD veröffentlicht jährlich einen Aufruf zur Nominierung, zu dem insbesondere Organisationen und Privatpersonen eingeladen sind, die einen Kandidaten für den Preis nominieren möchten. Vor der OD Vollversammlung wird eine Vorauswahl durchgeführt und 3 Finalisten für den Preis werden zur Generalversammlung eingeladen. Die Finalisten kündigen an, welche konkreten Aktivitäten und Projekte sie mit dem Preisgeld realisieren werden. Der Gewinner wird für die folgende Sensibilisierungskampagne nach Südtirol kommen und an der Ausarbeitung von Bildungsmaterialien mitwirken.
Durch den Menschenrechtspreis erhoffen wir uns eine größere Beteiligung von Schülerinnen und Schülern am Aktionstag, da sie motiviert werden, Menschen, die im Bereich der Menschenrechte aktiv sind, direkt zu unterstützen.